Das Schreiben stellt heute für viele Studenten und berufstätige Akademiker ein Problem dar. Die Schreibausbildung in Schule und Hochschule erweist sich als ungenügend.
In dieser Situation kann das Kreative Schreiben neuen Schwung und neue Kräfte für den Schreibprozeß vermitteln. Das hat folgenden Grund: Kreatives Schreiben lockt die sprachliche Spontanität hervor. Es stimuliert das Fließenlassen der Gedanken, erforscht die Innenwelt, die Spielgesetze der Sprache und verarbeitet die Außenwelt.
Entwicklungspsychologisch gesehen fördert das Kreative Schreiben die oft schwierige Umsetzung der inneren privaten Sprache in äußere literarische Textformen. Kognitionspsychologisch steigert das Kreative Schreiben das ganzheitliche Einfallspotential im sonst meist nur linear und deduktiv gesehenen Schreibprozeß.
Das Kreative Schreiben ist mehr als eine Sammlung von Schreibspielen und Schreibtechniken. Es ist auch mehr als nur ein neuer Weg zum Deutschaufsatz oder zur Literatur. Kreatives Schreiben ist ein wichtiger Weg in die Kreativität überhaupt. Kreatives Schreiben läßt sich als Gehirntraining, als Psychotraining oder auch als mentales Training bezeichnen, das über den Schreibprozeß hinaus Wirkungen zeigt. Das Kreative Schreiben kann schließlich einen wichtigen Impuls zur Entwicklung einer höheren Schreibqualifikation vermitteln, wie sie heute Hochschule und Beruf erfordert. Gute schriftliche Kommunikation wird heute zum vierten Produktionsfaktor neben Kapital, Arbeit und Boden.